
Muscheln an einem galicischen Strand – Symbol meiner Achtsamkeitsangebote am Friedrich-Ebert-Gymnasium in Berlin
Seit zwei Wochen läuft am Friedrich-Ebert-Gymnasium in Berlin in meiner 9. Klasse ein Basistraining Achtsamkeit. Die etwa 30 Schülerinnen und Schüler kommen noch bis Weihnachten einmal pro Woche freiwillig eine Stunde früher und lassen sich von mir in die Praxis des Achtsamen Entspannens, Hörens, Sehens, Wahrnehmens des Positiven und Ziele Setzens einführen. Sie sind sehr aufmerksam und probieren die Techniken neugierig und mit großer Ernsthaftigkeit aus. Albernes Kichern fehl am Platz. Niemals muss ich disziplinierend eingreifen. In den Feedbackrunden sind sie noch etwas schüchtern. Die entspannten, dankbar lächelnden Gesichter, die die meisten von ihnen am Ende der Sitzungen zeigen, sprechen aber für sich. Dann die Bestätigung am Elternsprechtag vergangenen Mittwoch. Mehrere Eltern kommen extra zu mir, um mir für die Arbeit mit ihren Kindern zu danken. Eine Mutter berichtet begeistert, ihr Sohn mache mit der ganzen Familie am Abendbrottisch Achtsamkeitsübungen. Sie ist fasziniert von dieser Entwicklung – und von der Wirkung, die sie selbst verspürt.
Die Eltern der Schule haben mich nun mehrfach gebeten, auch ein Angebot speziell für sie zu machen. Nun findet es tatsächlich statt: Am 10. Januar biete ich die Abendveranstaltung „Achtsam ins Neue Jahr“ an. Darin möchte ich in einige grundlegende Techniken einführen und zeigen, wie diese zu Ankerpunkten für ein entspannteres Zusammenleben in der Familie werden können.
Seit meinen ersten Experimenten mit Achtsamkeit hat sich an meiner Schule einiges getan:
- Etwa 120 Schülerinnen und Schüler haben in den vergangenen Jahren mit mir mehrwöchige Basistrainings absolviert und sehr positiv darauf reagiert;
- Montags und freitags treffen sich in der Mittagspause regelmäßig zwischen 5 und 15 Jugendliche und Erwachsene, um miteinander eine Viertelstunde zu meditieren;
- Zur Achtsamkeits-AG kommen nun im 4. Jahr diejenigen Schülerinnen und Schüler, die wirklich tief eintauchen möchten und faszinieren mich mit ihrer Begeisterung und Ernsthaftigkeit;
- 4 Kolleginnen und Kollegen haben die von Fokus Achtsamkeit organisierte Fortbildung zum Achtsamkeitstrainer / zur Trainerin mitgemacht, die ich gemeinsam mit Sabine Heggemann im Frühjahr 2016 in Berlin durchgeführt habe.
Es kommt immer wieder vor, dass ich unzufrieden bin: Die positiven Erfahrungen lösen in mir Ungeduld aus. Ich suche nach Wegen, die Arbeit im größeren Rahmen anzubieten, weil ich davon überzeugt bin, dass wir unseren Schülerinnen und Schüler heute kaum etwas Wertvolleres vermitteln können, als eine achtsame Grundhaltung. Sie bietet den Jugendlichen die Chance zu einem intensiveren Kontakt mit sich selbst, die Möglichkeit, in der heutigen Welt mit all ihren besorgniserregenden Entwicklungen mental und physisch gesund zu bleiben, die Klarheit, dass sie selbst wertvolle Mensch sind, die diese scheinbar so unvollkommene Welt ein wenig besser machen können, indem sie sich auf den spannenden Weg begeben, die bestmöglichen Menschen zu werden, die sie selbst- und nur sie selbst – sein können.
Natürlich könnte alles viel größer, wichtiger, spektakulärer sein. Dennoch weiß ich, dass die vielen kleinen Akzente, die ich an meiner Schule setzen kann, schon jetzt wertvoll sind. Und das erfüllt mich mit Dankbarkeit.
Pindo
Ein Baum braucht auch viele Jahre, bis er groß, mächtig und stark ist. Aber natürlich träumt er auch schon als kleiner Stämmling vom großen ….was weiß ich was.
LikeLike
Vielen Dank für die ermutigenden Worte.
LikeLike
Wie schön! Es erfüllt mich mit Freude und Dankbarkeit zu lesen, dass du so viel bewirkst.
Ich wünsche dir von Herzen weiterhin alles Gute für deine so hilfreiche Arbeit!
Liebe Grüße
Ruth
LikeLike
Vielen Dank, liebe Ruth. Auch Dir viel Erfolg bei Deiner wunderbaren Arbeit. Liebe Grüße, Adrian
LikeLike
Wunderbar. Vielleicht kommt ja auf dem Wege auch ein interessanter Kontakt zustande. Euch ein schönes Wochenende, Sabine
LikeLike