Archiv der Kategorie: Alltagserlebnisse

Abendspaziergang im November

Vier Wochen und 2800 km liegen zwischen den Abendlichtspielen im letzten Post und diesen Aufnahmen, die gestern auf der Domäne Dahlem zur Stunde des Sonnenuntergangs entstanden.

Krähengeschrei in schon winterlich kahlen Bäumen …

Pfützen, die im spiegelnden Sonnenuntergang Seen gleichen,

Wolkenlandschaftsgemälde,

Urwälder von Grünkohl

und Gräsersilhouetten…

Auch der November in Berlin kann verzaubern, wenn man sich auf ihn einlässt.

Pindo

Abendlichtspiele

Vergangene Woche war ich mit meinem lieben Freund Matthias in Galicien wandern. Eines Nachmittags erklommen wir den Monte Paralaia auf der Halbinsel Morrazo. Vom dortigen Gipfel hat man den herrlichsten Blick auf die Bucht von Vigo.

Am Cruz do Xestoso, oberhalb von Moaña

Der Rückweg führte uns auf jahrhundertealten Hohlwegen durch einen Wald, in dem das Licht der untergehenden Sonne von Minute zu Minute neue Stimmungen zauberte.

Und als wir aus dem dichten Wald heraus taten, begrüßte uns inmitten der Farben der letzten Abendröte der Mond.

Welch ein Geschenk, diese Woche mit Dir, lieber Freund.

Pindo

Salinen im Frühlingsgewitter

Diese Aufnahmen entstanden in der kargen Provinz Guadalajara nordöstlich von Madrid. Unweit der historischen Bischofsstadt Sigüenza liegt ein Ort, der mit seinen Farben verzaubert.

Die Salinen von Imón entstanden am Río Salado, dem Salzigen Fluss, im 10. Jahrhundert. Die letzte Modernisierung fand Anfang des 18. Jahrhunderts statt. Bis Mitte der 90er Jahre wurde in den Salinen Salz gewonnen.

Heute ist der Ort eine menschenleere Zauberlandschaft, die das Auge mit ungewohnten Kontrasten herausfordert.

Sehen Sie selbst.

Pindo

Winterliches Tempelhofer Feld

Auf dem ehemaligen Flughafen in Tempelhof treffen sich die Berliner zu allen Zeiten des Jahres. Wenn alles zu ist, kommt dem weiten Feld mitten in der Stadt eine ganz besondere Funktion zu. Gestern zeigte es sich winterlich und bot wieder Raum für Tausende:

Schneemannbauende Familien, Schlittschuhläufer auf einem vereisten Teil der Landebahn, unbeirrt vermummte Rennradler, ein DJ, den das winterliche Sonnenlicht zu loungig-chilliger Musik inspiriert, der Snowboarder, der sich vom Lenkdrachen über die verschneiten Wiesen ziehen lässt und die unzähligen Spaziergänger, die wie wir für ein paar Stunden ihre Sehnsucht nach weiten Horizonten stillen.

Pindo

Berlin at dusk

Dusk ist das englische Wort für die Abenddämmerung. Welch ganz eigener, geheimnisvoller Klang, der eine ganz andere Bedeutung vermittelt als dawn, der Bezeichnung für die Morgendämmerung.

In einer Berliner Abenddämmerung entstanden die folgenden Fotos:

Blau, Grau, 
Blaugrau, Schwarz
und ein letzter 
Hauch von Orange  
Wolkenhimmel hinter 
Scherenschnittböume 
zwischen Zweigen 
die Mondsichel 
DUSK

Pindo

Wir Sternenwesen

Seit vielen Jahren besuche ich den Folgekurs bei meiner MBSR-Trainerin Karin Wolf, die mich im Jahr 2011 zum allerersten Mal mit dem Thema Meditation in Berührung gebracht hat.

Dieser Folgekurs ist für mich ein Anker im Alltag. Einmal im Monat komme ich dort mit vertrauten Menschen zusammen, lasse mich gemeinsam mit den anderen fallen in die Praxis, genieße die Stille, den Austausch über das uns Bewegende, das achtsame Zuhören der anderen, das wie von Zauberhand meine Gedanken ordnet, das erhebende Gefühl der Verbundenheit mit Gleichgesinnten

Finisterre, Mar de Fora, Juli 2020

Immer wieder teilen wir auch Gedanken aus Büchern, die uns gerade bewegen. So wie diesmal Olivia, die uns die folgende Passage von Bill Bryson schenkt:

„Auf Meereshöhe und bei 0°C enthält ein Kubikzentimeter Luft nicht weniger als 45 Milliarden Milliarden Moleküle. […] und wieviele sind es erst im Universum! Die Atome sind kurz gesagt, in wahrhaftig riesiger Zahl vorhanden. Außerdem sind sie unglaublich dauerhaft. Mit ihrer Langlebigkeit kommen die Atome wirklich weit herum. Jedes Atom in einem Menschen hat wahrscheinlich schon Aufenthalte in mehreren Sternen hinter sich und war auf dem Weg zu seiner jetzigen Position schon Bestandteil von Millionen Lebewesen. Jeder von uns besteht bei seinem Tod aus so vielen ständig wiederverwerteten Atomen, dass eine beträchtliche Zahl davon – nach manchen Schätzungen bis zu einer Milliarde in jedem Menschen – vermutlich einst zu Shakespeare gehörte. […] Jeder von uns ist also eine Reinkarnation- allerdings eine kurzlebige. Wenn wir gestorben sind, lösen unsere Atome sich voneinander und finden anderswo eine neue Verwendung- als Teil eines Blattes, eines anderen Menschen oder eines Tautropfens. Die Atome selbst jedoch leben praktisch ewig.“

Bill Bryson – Eine kurze Geschichte von fast allem

Stern – Shakespeare – ich – Tautropfen – … Ganz schön beeindruckend so eine Atombiographie.

Liebe Olivia, liebe Karin, danke fürs Teilen.

Pindo