Vergangenes Wochenende entstanden diese Fotos früh am Morgen. Mit dem Kayak unterwegs im Seengebiet der Müritz – Amazonasgefühle in Mecklenburg.
Pindo
Vergangenes Wochenende entstanden diese Fotos früh am Morgen. Mit dem Kayak unterwegs im Seengebiet der Müritz – Amazonasgefühle in Mecklenburg.
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Im Sommer hatte ich das Glück, ein paar Tage in Guimaraes zu verbringen. Der Ort ist eine mittelalterliche Perle und als Geburtsort des ersten portugiesischen Königs eine Art portugiesisches Nationalheiligtum.
Auf einem Berghang oberhalb steht das Mosteiro de Santa Marinha, ein Kloster, ursprünglich aus dem 11. Jahrhundert, das dann im Barock zu einer königlichen Residenz umgebaut wurde. Die Bilder entstanden im Klostergarten, einem Areal, das sich hinter der Anlage einen Berghang hochzieht. Grüntöne, Lichtspiele, modriger Geruch, Steinreste aus Epochen quer durch die Jahrhunderte – ein ganz besonderer Ort.
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Vor ein paar Tagen war ich mit Freunden auf dem Disibodenberg im Hunsrück. Der Ort ist eng mit Hildegard von Bingen verbunden, die im dortigen Kloster von 1112 bis 1152 lebte. Hier entsteht eines ihrer Hauptwerke LIBER SCIVIAS, zu Deutsch: WISSE DIE WEGE, in dem sie ihre Visionen niederschreibt.
Von den einst mächtigen Gebäuden sind nur noch Reste übrig. Und dennoch ist der Ort nach wie vor voller Kraft und Frieden. Mein Blick fällt auf die stehen gebliebene Mauer des Pilgerhospizes. Die mächtige Eiche im Mittelschiff der Kirche bietet Schutz für eine Meditation. Im Kreuzgang zwischen den jahrhundertealten Säulenstümpfen werde ich für einen Moment zum Mönch.
Im kleinen Museum unterhalb des Berges erahnt man an den ausgestellten Resten die vergangene Pracht der Bauten. Die Blattgesichter krönten vor 700 Jahren das gotische Gewölbe der Kirche.
Abschließend ein Gedicht der großen Weisen, das vielleicht an diesem Ort entstanden ist.
Die Seele
Die Seele ist wie ein Wind,
der über die Kräuter weht,
wie der Tau,
der über die Wiesen träufelt,
wie die Regenluft,
die wachsen macht.
Desgleichen ströme der Mensch
Wohlwollen aus auf alle,
die da Sehnsucht tragen.
Ein Wind sei er,
der den Elenden hilft,
ein Tau,
der die Verlassenen tröstet.
Er sei wie die Regenluft,
die die Ermatteten aufrichtet
und sie mit Liebe erfüllt
wie Hungernde.
Hildegard von Bingen
(1098-1179)
Welch inspirierender Ausflug in den Frühling.
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… entstanden diese Bilder heute morgen an einem See westlich von Potsdam. Ich war tatsächlich bereits um 4:30 auf den Beinen und habe mich zur Wanderung um den See aufgemacht. Wunderbare Farbwechsel von Grau über Blau bis zur aufstrahlenden Morgensonne waren die Belohnung. Ein Biber, der vor mir im Wasser eine Stunde dreht und dann mit einem peitschenden Schlag seines Schwanzes untertaucht. Die Stimmen unzähliger Vögel, ruhige Reiher, die auf ein Frühstück aus sind. Welch ein Fest der brandenburgischen Natur. Und ich mitten drin.
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Auch diese Fotos entstanden auf Kangaroo Island, im ersten Morgenlicht an einer Salzwasserlagune im Norden der Insel.
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Kangaroo Island ist ein wildes Inselparadies im Süden Australiens, das ich im Januar 2017 besuchen durfte. Und ganz im Westen der Insel kommt man zu diesem Ort direkt am Meer, der mit angelsächsischem Understatement REMARKABLE ROCKS genannt wird. Selten hat mich ein Ort auf ähnliche Weise in seinen Bann gezogen.
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Nicht nur in Galicien gibt es Baumgeister. Dieses beeindruckende Geschöpf geriet mir im Royal National Park südlich von Sydney vor die Linse.
Palm Beach, um genau zu sein, der nördlichste Punkt des Stadtgebiets.
Pindo
Anfänger nennen die Australier newbies. Ich bin ein newbie hier in so vielen Dingen. Ich sehe und höre um mich und staune, und ich sehe und lausche in mich hinein und staune noch mehr über meine heftigen Reaktionen, zum Beispiel über den Ärger, wenn ich 50 Minuten auf einen Bus warte und ich empört den ach so schrecklichen Nahverkehr hier mit unserer paradiesischen (?) Berliner BVG und den S-Bahnen vergleiche oder wenn ich an einem Randstein stolpere, weil die Bürgersteige hier so ganz anders sind, als ich es gewohnt bin und sich ein Fluch Bahn bricht. Oder wenn ich ein Auto fahre und immer wieder aufs Neue den Scheibenwischer bediene anstatt den Blinker…
Dann stehe ich neben mir, betrachte meine Emotionen, wie sie sich zunächst immer weiter hoch schaukeln, bis plötzlich ein amüsiertes Lächeln die Oberhand gewinnt, wenn mir klar wird, wie schwer ich mich doch dabei tue, meine gewohnten Bahnen zu verlassen. Selbst eine hoch zivilierte Stadt wie Sydney wird da zur großen, exotischen Herausforderung.
In der Achtsamkeit spricht man vom „Anfängergeist“. Sie ist eine der grundlegenden Haltungen, die es zu üben gilt. In den Kursen von Fokus Achtsamkeit lehren wir, dass es darum geht, das ganze Leben, jede einzelne Situation, als Lerngelegenheit wahr- und anzunehmen. Seit 10 Wochen kann ich mich nicht über den Mangel an Lerngelegenheiten beklagen. Das Leben bietet sich mir so prall, dass ich einfach überwältigt bin, abends todmüde, nachts dafür oft hellwach. Ich verbringe so viel Zeit damit, einfach nur wahrzunehmen, zu sehen, hören und fühlen, dass bisher kaum Zeit bleibt, es zu reflektieren. Deshalb auch die Schreibpause in den vergangenen Wochen.
Und dennoch: Trotz aller Unsicherheit und all der heftigen Reaktionen… Ich fühle, dass ich genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dafür bin ich dankbar.
Pindo
Ein neuer Lebensabschnitt hat begonnen. Seit etwa zwei Wochen lebe ich mit meiner Familie in Sydney, seit dem 18. Juli arbeite ich als Englischlehrer an der Cleveland Street Intensive High School im Stadtzentrum der australischen Metropole.
Ein Lehreraustausch hat mich hierher gebracht. Die ersten Planungen dafür begannen im Dezember 2014. Ein australischer Lehrer, Freund von Freunden, kam damals auf mich zu und erzählte mir von dem Programm, das vom Bildungsministerium in New South Wales angeboten wird. Es ermöglicht australischen Lehrkräften, mit Kollegen in Europa oder Amerika „das Leben zu tauschen“. Ich war gleich neugierig.
Ein erstes Skype zeigte dann, das unsere Familien sich gut vorstellen konnten, für eine Zeit das Quartier der jeweils anderen zu beziehen. Es folgten monatelange Anstrengungen, die Schulverwaltung in Berlin davon zu überzeugen, dass ein solcher Austausch sinnvoll sein könnte. Oft war ich entmutigt, aber im November 2015 kam tatsächlich die Zusage.
Die folgenden Monate gehören zum Anstrengendsten, was ich bisher erlebt habe. Mitten in einem auf Hochtouren laufenden Leben ergaben sich die folgenden Herausforderungen:
1-5 sind abgehakt. Zu 6 bald mehr.
Pindo