Diese Aufnahmen entstanden in der kargen Provinz Guadalajara nordöstlich von Madrid. Unweit der historischen Bischofsstadt Sigüenza liegt ein Ort, der mit seinen Farben verzaubert.
Die Salinen von Imón entstanden am Río Salado, dem Salzigen Fluss, im 10. Jahrhundert. Die letzte Modernisierung fand Anfang des 18. Jahrhunderts statt. Bis Mitte der 90er Jahre wurde in den Salinen Salz gewonnen.
Heute ist der Ort eine menschenleere Zauberlandschaft, die das Auge mit ungewohnten Kontrasten herausfordert.
Sie interessieren sich für Achtsamkeit und ihre transformierende Wirkung in der Bildung? Dann ist die neu aufgestellte Webseite des AVE-Instituts in Berlin ein spannender Anlaufpunkt.
AVE möchte „Impulse für den Bildungsbereich geben, damit Achtsamkeit und Empathie Teil der Schulkultur“ werden kann. Die Webseiten bieten eine hervorragend aufgemachte Fülle an Anregungen für Menschen, die sich einen ersten Überblick über Achtsamkeit verschaffen möchten, aber auch solche mit mehr Fachkenntnis und spezielleren Fragen.
Ganz hervorragend finde ich den Ansatz, dass AVE viele Berichte von Pädagog*innen bietet, in denen diese ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit Achtsamkeit als Inspirationsquellen zur Verfügung stellen. Dabei hatte ich die Ehre, selbst von meiner Arbeit erzählen zu dürfen.
Eine wunderbare Initiative des AVE-Instituts ist auch die Online-Gemeinschaft Achtsamkeitspraxis für Pädagog*:innen. Jeden zweiten Mittwoch findet von 20-21 Uhr auf Zoom ein Treffen statt, auf dem Expert*innen einen kurzen Impulsvortrag zu ihrem Arbeitsgebiet halten und anschließend eine Achtsamkeitspraxis für die Anwesenden anleiten. Die Abende sind ein sehr gutes Forum, um Gleichgesinnte für unser Herzensthema ‚Transformation von Schule durch Achtsamkeit‘ kennen zu lernen und sich mit ihnen auszutauschen.
Wer diesem Blog regelmäßig folgt, weiß von meiner Liebe zur nordwestlichen Ecke Spaniens, der Region Galicien. Seit meinem Studium an der Universität von Santiago de Compostela im Jahr 1990-91 fahre ich regelmäßig nach Galicien und habe diesen Landstrich kennen- und lieben gelernt.
Nun ist galicienerleben geboren, ein eigener Blog, in dem ich meine Faszination für diese wunderbare Landschaft und ihre Menschen teilen möchte.
Vielleicht mögen Sie mich bei diesem neuen Abenteuer als Abonnement*in begleiten? Ich freue mich auf Ihr Interesse und Ihre Reaktionen.
Auf dem ehemaligen Flughafen in Tempelhof treffen sich die Berliner zu allen Zeiten des Jahres. Wenn alles zu ist, kommt dem weiten Feld mitten in der Stadt eine ganz besondere Funktion zu. Gestern zeigte es sich winterlich und bot wieder Raum für Tausende:
Schneemannbauende Familien, Schlittschuhläufer auf einem vereisten Teil der Landebahn, unbeirrt vermummte Rennradler, ein DJ, den das winterliche Sonnenlicht zu loungig-chilliger Musik inspiriert, der Snowboarder, der sich vom Lenkdrachen über die verschneiten Wiesen ziehen lässt und die unzähligen Spaziergänger, die wie wir für ein paar Stunden ihre Sehnsucht nach weiten Horizonten stillen.
Dusk ist das englische Wort für die Abenddämmerung. Welch ganz eigener, geheimnisvoller Klang, der eine ganz andere Bedeutung vermittelt als dawn, der Bezeichnung für die Morgendämmerung.
In einer Berliner Abenddämmerung entstanden die folgenden Fotos:
Blau, Grau,
Blaugrau, Schwarz
und ein letzter
Hauch von Orange
Wolkenhimmel hinter
Scherenschnittböume
zwischen Zweigen
die Mondsichel
DUSK
Seit vielen Jahren besuche ich den Folgekurs bei meiner MBSR-Trainerin Karin Wolf, die mich im Jahr 2011 zum allerersten Mal mit dem Thema Meditation in Berührung gebracht hat.
Dieser Folgekurs ist für mich ein Anker im Alltag. Einmal im Monat komme ich dort mit vertrauten Menschen zusammen, lasse mich gemeinsam mit den anderen fallen in die Praxis, genieße die Stille, den Austausch über das uns Bewegende, das achtsame Zuhören der anderen, das wie von Zauberhand meine Gedanken ordnet, das erhebende Gefühl der Verbundenheit mit Gleichgesinnten
Finisterre, Mar de Fora, Juli 2020
Immer wieder teilen wir auch Gedanken aus Büchern, die uns gerade bewegen. So wie diesmal Olivia, die uns die folgende Passage von Bill Bryson schenkt:
„Auf Meereshöhe und bei 0°C enthält ein Kubikzentimeter Luft nicht weniger als 45 Milliarden Milliarden Moleküle. […] und wieviele sind es erst im Universum! Die Atome sind kurz gesagt, in wahrhaftig riesiger Zahl vorhanden. Außerdem sind sie unglaublich dauerhaft. Mit ihrer Langlebigkeit kommen die Atome wirklich weit herum. Jedes Atom in einem Menschen hat wahrscheinlich schon Aufenthalte in mehreren Sternen hinter sich und war auf dem Weg zu seiner jetzigen Position schon Bestandteil von Millionen Lebewesen. Jeder von uns besteht bei seinem Tod aus so vielen ständig wiederverwerteten Atomen, dass eine beträchtliche Zahl davon – nach manchen Schätzungen bis zu einer Milliarde in jedem Menschen – vermutlich einst zu Shakespeare gehörte. […] Jeder von uns ist also eine Reinkarnation- allerdings eine kurzlebige. Wenn wir gestorben sind, lösen unsere Atome sich voneinander und finden anderswo eine neue Verwendung- als Teil eines Blattes, eines anderen Menschen oder eines Tautropfens. Die Atome selbst jedoch leben praktisch ewig.“
Bill Bryson – Eine kurze Geschichte von fast allem
Stern – Shakespeare – ich – Tautropfen – … Ganz schön beeindruckend so eine Atombiographie.
Bei uns am Gymnasium stehen viele unserer Schülerinnen und Schüler unter großem Druck. Nach langer Zeit bin ich in diesem Schuljahr mal wieder Klassenlehrer in einer 7. Klasse und bekomme dort mit, wie angespannt die Kinder darauf reagieren, dass das 7. Schuljahr ein Probejahr ist – für sie also eine chronische Prüfungssituation.
Achtsamkeit biete mir da gute Möglichkeiten, meine Klasse dabei zu begleiten, den Anforderungen mit mehr Gelassenheit zu begegnen. Vor ein paar Wochen fiel mir dabei spontan eine Übung ein, die ich hier vorstellen möchte.
Wir befanden uns in der letzten Stunde vor der ersten Spanisch-Klassenarbeit. In solchen Stunden biete ich den Schüler*innen immer an, letzte offenen Fragen zu klären und die in der Arbeit relevanten Aufgabenformate zu trainieren. Diesmal kam mir zudem die Idee, das Thema Prüfungsangst aufzugreifen und nutzte dazu das Achtsamkeitsritual, mit dem wir unsere Stunden beginnen. Dabei handelt es sich in der Regel um eine Spielart der Sitzmeditation, wobei der Fokus, der uns als Anker für unsere Aufmerksamkeit dient, immer wechseln kann. Diesmal erläuterte ich vorweg, dass wir mit der bekannten Atembeobachtung beginnen würden und dass ich anschließend einen Satz aussprechen würde und sie dann die Aufgabe hätten, ihre Gedanken und Gefühle zu diesem Satz zu beobachten. Der Klangstab läutete die Meditationsphase ein, die Klasse kam zur Ruhe und begann, geleitet durch meine Worte, mit der Atembeobachtung. Nach einigen Momenten sagte ich:
„Und nun der Satz: MORGEN SCHREIBT IHR EURE ERSTE SPANISCHARBEIT!“
„Achtet auf Eure Gedanken. Wie zeigen sie sich Euch? SEHT Ihr etwas auf Eurem mentalen Bildschirm? Oder HÖRT Ihr, dass Ihr mit Euch selbst redet? Vielleicht hört Ihr auch die Stimme einer anderen Person?
Und nun sagt Euch den Satz nochmals mit Eurer inneren Stimme: „MORGEN SCHREIBE ICH MEINE ERSTE SPANISCHARBEIT“. Jetzt achtet Ihr ganz bewusst darauf, welche Emotionen dieser Satz in Euch auslöst…
Wo genau fühlt Ihr die Emotionen? Was genau fühlt Ihr?
Hat die Emotion einen Namen? Hat sie eine Farbe? Eine Form? Bewegt sie sich vielleicht?
Und nun lasst Eure Gedanken und Eure Emotionen los und wechselt den Fokus, so als ob wir den Lichtkegel einer Taschenlampe in einem dunklen Raum auf etwas anderes richten und nehmt Eure Füße ins Visier, die auf dem Boden stehen. Spürt Eure Füße, ihren Kontakt mit dem Boden. Spürt wie der Boden Euch trägt.
Nehmt nun die Wahrnehmung des Stuhls dazu. Spürt wie Euer Körper dort aufliegt, wie Euer ganzes Gewicht von Stuhl und Boden sicher getragen werden.
Und nun experimentiert einmal damit, hin und her zu schalten, zwischen Euren Gedanken, Euren Emotionen, die mit Euren Gedanken in Verbindung stehen und der Wahrnehmung Eures Unterkörpers.
Die meisten Menschen spüren im unteren Körperbereich keine Gedanken und nur ganz wenige Emotionen. Und wenn sie diese Körperregion fokussieren, dann verlieren die Gedanken und Emotionen ein wenig von ihrer Kraft und ihrem Einfluss. Wie ist das bei Euch? Trainiert mal so noch ein wenig weiter.
Nachdem der Klangstab die Übungsphase beendet hat, beginnt ein interessantes Gespräch, in dem die Schülerinnen und Schüler mit großer Begeisterung von ihren Erfahrungen berichteten, von bildhaften Gedanken, wie dem Moment, in dem der Lehrer die Arbeiten austeilt, von gehörten Gedanken, Stimmen, die etwa sagten, wie viel noch zu lernen war, von Aufregung, Angst und Stress, die durch solche Gedanken ausgelöst wurden und von Körperregionen, in denen sie zu spüren war, von neutralen Körperbereichen, die sie so noch nie wahrgenommen haben, von Körperhaltungen, die sich veränderten bei der Verschiebung des Fokus und von Atembewegungen, die langsamer wurden.
Eine der großartigen Konsequenzen, die die Achtsamkeitsarbeit für meinen Unterricht hat, ist die, dass sie mir und meinen Schüler*innen eine gemeinsame Sprache zur Verfügung stellt, mit der die Kinder und Jugendlichen Phänomene oft zum ersten Mal in ihrem Leben benennen und ihnen so Form geben können und dass sie die Erfahrung machen, dass Dinge, die man so ausspricht, weniger bedrohlich wirken und leichter zu ertragen sind.
Zudem löst die Erfahrung, solche Themen eigener Verletztlichkeit im Klassenverband besprechen zu können und von anderen Bestärkung statt Hohn zu erfahren, einen starken Impuls für die Klassengemeinschaft aus.
Wieder einmal zeigt sich: Achtsamkeit und Gymnasium – ja das geht, unbedingt.